E-Bike winterfest machen

Gerade Herbst und Winter konfrontieren dein Gerät und dessen Elektronik mit vielen Faktoren, die nachhaltige Schäden hinterlassen können. Aber keine Sorge! Für alle, die sich den Fahrspaß von der kalten Jahreszeit nicht verderben lassen wollen, haben wir einen Guide mit wertvollen Tipps und Tricks entwickelt, um dein E-Bike winterfest zu machen. Im Zuge eines Kundendienstes führen wir die Schritte aber auch gerne für dich durch!

Dein E-Bike braucht gerade wegen des Streusalzes eine besonders intensive Pflege. Auch wenn der Aufwand eine gewisse Zeit beansprucht, empfehlen wir jedem E-Bike-Fahrer sich diese Mühe zu machen. Nur so kannst du dein Gerät vor gravierenden und kostspieligen Schäden schützen. Bitte nimm dir nach jeder Fahrt ganz bewusst die Zeit, um dein E-Bike richtig zu säubern und zu pflegen.

1. Weg mit dem Dreck, aber mit Fingerspitzengefühl!

Eine gründliche Pflege nach jeder Fahrt ist essenziell wichtig für die Langlebigkeit deines E-Bikes, denn Streusalz ist der schlimmste Feind jedes E-Bikes. Zusammen mit Schmutzpartikeln, Öl und Feuchtigkeit ergibt sich eine aggressive Schleifpaste, die nicht nur Lack angreift, sondern alle Komponenten bearbeitet, die sie berührt. Um dein Fahrrad und dessen Einzelteile restlos von Salz und sonstigen Rückständen zu befreien, empfehlen wir immer das BIKE WASH-Spray von Zefal vorher aufzusprühen. Für alle mechanischen Teile verwenden wir am liebsten das BIKE DEGREASER-Spray von Zefal, mit dem sich selbst hartnäckigste Fett- und Ölrückstände restlos entfernen lassen. Besonders stark verschmutzte Teile wie Kette oder Kassette lassen sich am besten mit einem Bürstenset oder einer alten Zahnbürste behandeln.

Kurz einwirken lassen und anschließend gründlich mit klarem Wasser abzuspülen. Verwende dabei auf keinen Fall einen harten Wasserstrahl und vermeide es unbedingt direkt auf Lager und Elektronikteile zu zielen. Ein zu starker Wasserstahl presst das Wasser ins Innere der Komponenten und Lager und beschädigt sie von innen heraus.

2. Vertrauen ist gut, Verschleißteile prüfen ist besser!

Ein E-Bike ist ständiger Belastung, Vibrationen, Reibung und verschiedensten Wetterverhältnissen ausgesetzt, deshalb wirken gerade an Verschleißteilen die unterschiedlichsten Kräfte. Bis dein Fahrrad getrocknet ist, lohnt es sich also, die einzelnen Bereiche etwas genauer unter die Lupe zu nahmen.
Kontrolliere:

Kette: Alle Fahrradketten sind vom einem Verbindungsstift bis zum nächsten exakt gleich lang (1/2 ZOLL). Ketten unterscheiden sich lediglich in ihrer Geisteranzahl und der Breite. Mit einer Kettenmesslehre lässt sich der Verschleiß (Längung) deiner Fahrradkette schnell und einfach prüfen. Umso flacher die Lehre auf der Kette aufliegt, umso stärker wurde sie gedehnt über die Zeit. Ab einem bestimmten Punkt sollte sie getauscht werden, ansonsten werden manchen Ritzeln der Kassette übersprungen und immer stärker beschädigt.

Ist die Längung 0,75 = 75 % erreicht, sollte man die Kette bald wechseln.
Ist die Längung 1,0 = 100 % erreicht, sollte man die Kette sofort wechseln.

Kassette: Wenn die Kette überspringt, sollte dringen überprüft werden, ob Ritzeln beschädigt wurden. Abgebrochene oder verbogene Zähne sind ein Indiz dafür. Eine gelängte Kette beschädigt die Kassette, da sie nicht mehr sauber zwischen den einzelnen Zähnen des Ritzels greift.

Lager: achte darauf, dass die Lager kein Spiel haben und die Kugeln sauber laufen ohne zu kratzen oder zu blockieren. Besonders gefährdet sind die Lager, die sich von außen erkennen und erreichen lassen. Andere sind durch spezielle Abdeckungen bestens geschützt. Besonders bei Mountainbikes sind viele Lager nicht erreichbar und bieten damit keine Angriffsfläche für Schmutz und Feuchtigkeit.

Speichen: Achte auf eine ausreichende Speichenspannung. Die Speichen sollten dabei weder zu leicht, noch zu straff gespannt sein.

Schrauben: Achte darauf, dass alle Schrauben fest angezogen sind.

Bremsanlage: Überprüfe, ob noch ausreichend Bremsmaterial vorhanden ist. Der Verlust von Bremskraft und ein Quietschen oder Schleifen während des Bremsens weisen auf verschlissene Bremsbeläge hin.

3. Ölen und fetten ist das A und O

Mittlerweile sollte dein E-Bike wieder getrocknet sein. Natürlich haben sich nach der ordentlichen Reinigung aus Schritt 1. auch die nötigen Schmierungen, die die Reibung zwischen den Einzelteilen verringern sollen, gelöst. Um dein Gerät auch weiterhin vor übermäßiger Abnutzung zu schützen, sollten jetzt also alle Stellen geölt und gefettet werden, an denen Reibung oder eine Rotation entstehen kann und die man ohne großen Aufwand erreichen kann. Gerade Nässe und Streusalz greifen die Mechanik und die Gelenke deines E-Bikes an. Wir geben dir einen genauen Überblick, welche Bereiche du bewusst ölen und fetten solltest, um die Lebenszeit deines E-Bikes bedeutend zu verlängern.

Lager am Steuersatz, Konus-Lager an Naben und Tretlager fetten

Bei neueren Geräten kann es sein, dass diese Stellen überhaupt nicht mehr von außen zugänglich sind oder gedichtete Kugellager verbaut wurden. In diesem Fall ist eine Fettung nicht zwingen nötig, trotzdem macht ein Tröpfchen Öl oder ein Stückchen Fett dennoch Sinn, da so die Dichtungen geschmeidig bleiben und Feuchtigkeit verdrängt wird. Falls die besagten Lager offen liegen, empfiehlt es sich von Zeit zu Zeit ein wenig Lagerfett aufzutragen.

1. Dichtungen und Lager an Hinterachsdämpfer, Gabel und Sattelstütze ölen

Bevor du loslegst, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Bereiche in der Nähe der Dichtungen und die Dichtungen selbst sauber sind. Um die Dichtungen an der Federgabel zu ölen, gibst du einfach ein paar Tropfen an die Stelle, wo die Gabel mit dem Dämpfer abschließt. Federe dein E-Bike ein wenig ein, damit sich das Öl sauber verteilt. Für den Fall, dass du eine hydraulische Sattelstütze hast, wird diese genauso behandelt wie die Gabeldämpfer. Dasselbe Prinzip gilt auch für den Hinterachsdämpfer. Meistens sind die Kugellager am Hinterbau fest verschlossen und benötigen daher nicht zwingend eine Ölung, trotzdem schaden ein paar Tropfen nicht. So trocknen deine Dichtungen und Lager nicht aus und sorgen dafür, dass kein Wasser eindringen kann. Die Wahl des richtigen Öls lässt sich nicht bestimmen, da jeder Komponentenhersteller andere Öle mit unterschiedlicher Viskosität fordert. Informiere dich bei den Herstellern deiner Fahrradteile, welche Öle du verwenden musst. Am wichtigsten ist, dass du deine Wahl beibehältst, da das Vermischen von verschiedenen Ölen untereinander die Dichtungen angreifen kann.

2. Antrieb und Schaltung winterfest machen

Gerade bei den beiden Herzstücken eines E-Bikes wird oft falsch oder überhaupt nicht gewartet, obwohl hier die richtige Behandlung einen besonders großen Effekt auf die Langlebigkeit deines E-Bikes hat.

Bei E-Bikes sind die Bowdenzüge der Schaltung meist im Rahmen verbaut oder mit einer Ummantelung am Rahmen vorbeigeführt, deshalb müssen Sie nicht geölt werden. Wenn die Schaltzüge offen liegen, schalte die Kette auf den größten Zahnkranz (kleinsten Gang) und betätige die Schaltung. So entspannt sich der Seilzug und du kannst die Hüllen am Ende des Drahts aus der Halterung entfernen. Nachdem du den Bowdenzug ausgehängt hast, ist es am sinnvollsten, wenn du ihn zunächst säuberst. Benutze am besten einen mit Öl getränkten Lappen und wische den sauberen Bowdenzug anschließend damit ab. Schmiere ein bisschen Fett um die Hülle, bevor du den Seilzug wieder einsetzt. So wird verhindert, dass Wasser eindringen kann.

Sobald die Schaltzüge wieder fest und gespannt sitzen, sind das Schaltwerk und der dran. Ein paar Tröpfchen Öl auf die Lager und Gelenke der Komponenten wirken Wunder. Das Öl verhindert, dass Feuchtigkeit und Schmutz eindringen können, während deine Schaltung schön geschmeidig zwischen den Gängen hin und her springt.

3. Kette richtig ölen – Kettenöl-Guide

Viel entscheidender als das Kettenöl ist der Verschmutzungsgrad deiner Kette. Selbst das beste und hochwertigste Kettenöl wird die Lebensdauer deiner Kette in keiner weiße verlängern, wenn du das Öl auf eine schmutzige Kette aufträgst. Der Markt ist voll mit verschiedensten Schmierstoffen der unterschiedlichsten Hersteller. Achte darauf, dass das Öl deiner Wahl für kalte und nasse Jahreszeiten geeignet ist. Ein solides Öl mit guten Schmiereigenschaften erkennst du am besten, wenn du dich auf Kundenmeinungen und Erfahrungswerte stützt. Hier empfiehlt es sich auch meist ein paar Euro mehr auszugeben.

Unsere erste Wahl für den Winter: Unser Werkstatt-Team setzt gerade in den nasskalten Monaten auf das PRO WET LUBE-Öl von Zefal. Ein erstklassiges Öl, das starker Verschmutzung und Korrosion durch Feuchtigkeit die Stirn bietet. Es ist besonders wasser- & schmutzabweisend und zeichnet sich außerdem durch eine ausgezeichnete Reibungsreduzierung aus.

Achtung: Lass‘ von dünnflüssigen Schmierstoffen (WD-40, Universalöle, usw.)
am besten die Finger. Da die diese Öle deutlich flüssiger sind, als Kettenöle besteht die Gefahr, dass während der Fahrt Schmierstoff auf die Bremsscheibe spritzt, was zu einem massiven Verlust der Bremsleistung führt. Auch bei Ölsprays ist Vorsicht geboten, da das Öl damit großflächiger verteilt wird. Und ebenfalls die Bremsanlage erwischen kann.

So ölst du richtig: Benutze am besten ein Ölfläschchen mit einem Tröpfchen-Dosierer. Trage das Öl vorsichtig und gleichmäßig auf, während du die Kurbel langsam drehst. So verteilt sich die Flüssigkeit optimal und spritzt nicht auf die Bremsen. Lasse den Schmierstoff für ein paar Minuten einziehen und tupfe überschüssiges Öl mit einem Lappen ab.

GESCHAFFT! Wenn du dein Bike regelmäßig pflegst und von Zeit zu Zeit wäschst, ölst und schmierst bist du für jeden Winter bestens gerüstet.

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