HC8 auf Herz und Nieren geprüft! - Fabian K.

Hallo allerseits, hiermit möchte ich einen kleinen Bericht über meine Eindrücke meines neuen E-Mountainbikes Husqvarna Hard Cross 8 2021 geben:

Meine ersten beiden Bikes waren zwei Ghost Hybride SLAMR X mit 160 mm vorne / 140 mm hinten Federweg und 22 kg. Beim Hochheben des Husqvarna merkt man daher erstmal mit ca. 25 kg das hohe Gewicht.

Auf dem Trail:
Hier fällt das vergleichsweise hohe Gewicht überhaupt nicht mehr auf.  Was dagegen auffällt ist, wie sanft das Fahrwerk arbeitet – was ich so bisher von Mountainbikes nicht kannte – denn es fühlt sich eher an wie auf einem Motocross, was wohl auch an dem 180 mm Federweg hinten und vorne liegt. Was die Agilität angeht, fühlt sich das Bike trotz des Gewichts wendiger an als das Ghost, da man durch das tiefe Oberrohr viel Bewegungsfreiheit zur Verfügung hat.

Zum Motor:
Auch der EP 8 zeigt hier ein ganz anderes Fahrgefühl als es der Vorgänger E8000 tat. Der Motor ist deutlich leiser und vor allem bei niedriger Kadenz deutlich stärker, was hilfreich ist, wenn man in einem zu hohen Gang plötzlich technische Passagen überwinden muss. Da der EP8 einen merkbar geringeren Tretwiderstand (ohne Motorunterstützung) hat, fühlt man auch hier nicht das hohe Gewicht.

Zum Akku:
Die Reichweite lässt sich dank Einstellbarkeit des Motors gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen. 55 km mit 1000 hm lassen sich mit relativ starkem ECO-Modus mit verbleibenden 5 % Akkukapazität bewältigen. Hier spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle, wie das eigene Gewicht, der Untergrund etc., jedoch bin ich mit der Reichweite vollkommen zufrieden. (75 kg Fahrergewicht ECO lvl 4/10, 34 nm, St. 5/5)
Negativ fällt hier auf, dass in den Akku (gemessen mit einer Fritz-Steckdose) real nur ca. 550 Wh  geladen werden können. (ermittelt durch Ladewert / 1,17). Das sollte bei einem 630 Wh Akku höher ausfallen.

Zum Bike:
Das Bike wird mit KMC Kette ausgeliefert, welche jedoch nicht richtig passt und in niedrigen Gängen laute Geräusche von sich gibt. Mit dem Tausch auf eine Original Shimano Kette ist dieses Problem jedoch schnell behoben.
Bei mir gab es noch ein sehr ärgerliches Problem mit den Aluminium-Stopperschrauben an den Kurbelarmen, welche sich festgefressen haben. Eine ließ sich nur mithilfe eines Linksausdrehers entfernen.  Ich empfehle jedem, hier die originalen Shimano Kurbelarme mit Plastik-Stopperschrauben anzubringen und Husqvarna empfehle ich, bei den Antriebskomponenten komplett auf Shimano-Komponenten zu setzen.
Die verbaute absenkbare Sattelstütze ist in Verbindung mit der originalen Sattelklemmung problematisch, da man aufpassen muss, dass man diese nicht zu fest anzieht, da es sonst passieren kann, dass der Sattel nicht komplett ausfährt. Hier habe ich einfach einen Schnellspannverschluss montiert, womit dieses Problem nicht auftritt.

Fazit:
Für mich ist das Husqvarna das perfekte Bike, da es all meine Anforderung an ein E-MTB erfüllt und ich damit dank 180 mm Federweg sehr sicher auch in verblockten Downhillabschnitten mit großen Absätzen unterwegs bin und ich trotz dieser Eigenschaften auch lange und weite Touren fahren kann.


Positiv:

  • Motor EP8 stärker als der E8000 und der Tretwiderstand ohne Motorunterstützung ist merkbar geringer.
  • Das Fahrwerk ist grandios und man fährt dank 180 mm Federweg butterweich über jedes Hindernis.
  • Das Bike fährt sich sehr wendig.
  • Die Reichweite ist mit dem 630 Wh Akku sehr groß. Eine Tour bis 60 km mit vielen Höhenmetern ist kein Problem, wenn man im ECO Modus bleibt.

Negativ:

  • In den Simplo Akku passen netto nur ca. 550 Wh (gemessen mit Fritz Steckdose)
  • Ausgelieferte KMC Kette macht laute Geräusche. Nach Tausch auf original Shimanokette ist das Geräusch weg. Original Shimano Kette und Kettenblatt wären wünschenswert.
  • Husqvarna Kurbelarme haben Aluminum-Stopperschrauben, welche bei mir nur noch mit Linksausdreher entfernt werden konnten. Besser wären hier ebenfalls Shimano Kurbelarme mit Plastik-Stopperschrauben.

 

Erfahrungsbericht von Fabian K.

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  • Simplo Akku

    Das Problem hierbei dürfte der vorhandene Reststrom als Reserve für die Beleuchtung sein, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Lt. Shimano spielt es hierbei keine Rolle ob wirklich eine Beleuchtung angebaut ist oder nicht.
    Denke das dieses Problem in Zukunft über ein Softwareupdate zu beheben ist, um die volle Kapazität der Akkus auszuschöpfen.
    Gruß Piehler Gerhard